SSD

Mein Notebook ist schon einige "Tage Alt" und auch wenn ich bislang eine 750GB Seagate mit 8GB Cache und eine zweite 1TB-Disk betrieben habe, bin ich entweder schneller oder der Notebook langsamer geworden. Zum Jahreswechsel 2013/2014 habe ich den Schritte getan und meine primäre Disk auf SSD umgestellt. Allerdings wäre ich mit 128 oder 256 GB wohl nicht hingekommen. Und da der Stromverbrauch einer größeren Disk vermutlich besser ist als zwei kleiner Disks habe ich eine Samsung EVO 840 eingebaut.

Samsung Magician

Zuerst wollte ich aber sicherstellen, dass die Disk "heil", schnell und aktuell ist. Also mal schnell von Samsung den Magician herunter geladen, der z.B. ein Firmware Update machen kann. Leider hat genau diese Software natürlich die Samsung SSD nicht an meinem USB-Adapter gefunden. Zum Glück hat mein Lenovo T510 aber anstatt des CD/DVD-Laufwerks eh schon einen Käfig für die zweite Festplatte mit Installationsquellen und VMs, auf die ich während des umbaus verzichten kann. Ich habe die SSD dann temporär dort eingebaut und damit konnte die Software dann auch arbeiten.

Zuerst stand damit mal ein Firmware-update von EXT0BB0Q auf EXT0BB06 an. Danach bootet der PC neu, leider auch, selbst wenn es gar nicht die primäre Festplatte ist. Das Update konnte ich aber nicht über USB durchführen. Nur gut dass mein Lenovo T510 einen zweiten Festplattenschacht mit direktem SATA-Anschluss hat.

Data Migration

Dann gibt es drum, wie ich die Daten meiner primären Disk nun auf die neue SSD bekomme. Ich könnte ein Windows 7 Backup auf eine Wechselfestplatte machen und dann mit meiner BootDVD wieder zurück holen. Ich könnte auch das Backup nutzen, welches mein HomeServer regelmäßig anlegt. Samsung bietet aber auch eine passende Software an, die die Daten angeblich direkt von der Quelle auf das Ziel schreibt. Wenn man dann während des Clonen nichts an der Quelle ändert, dann ist es auch eine 1:1 Kopie zum Zeitpunkt des Starts. Samsung bedient sich dabei einer OEM-Version von "Clonix" (http://clonix.co.kr/main.php)

Erschwerend kommt bei mir hinzu, dass ich natürlich Bitlocker auf allen Geräten aktiv habe und ich daher mit vorher die Recoverykeys noch mal ausgeben lassen muss oder, wenn ich in einer "sicheren Umgebung" bin, Bitlocker entsprechend "pausiere". Ein Hinweis auf "Bitlocker" gab es nicht

Dafür aber eine Meldung, die mich eher "verwirrt". Wenn er geöffnete Dateien nicht clonen kann, dann habe ich meine Bedenken, dass das funktioniert.

Laut Hilfe funktioniert das ganze aber, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind, z.B.

  • Betriebssystem muss auf Quelldatenträger sein
  • Quelle muss 20% Platz haben und das Ziel muss natürlich größer sein
  • Es können nur bis zu drei Partitionen übertragen werden, Die versteckte Windows Start-Partition zählt nicht dazu
    OEM Recovery Partitionen kommen aber nicht mit
  • Verschlüsselung muss entfernt worden sein

Samsung hat ja auch einige nette Videos, u.a.

Samsung SSD - A Guide to using the Samsung Data Migration Tool
http://www.youtube.com/watch?v=v4lmGpGN3a0

Aber letztlich ist auf meinem alten Windows 7 die Migration immer wieder abgestürzt. Ich habe dann wieder den klassischen Weg genutzt.

  1. Bitlocker angehalten
    Um während des Umbaus die Eingabe der Codes zu umgehen
  2. Clonezilla per USB-Stick gebootet
  3. ""Local Disk Copy" von der internen Festplatte auf die SSD im zweiten Schaft ausgeführt (ca 2,5h für 700GB)
  4. Festplatten umgebaut

Und auf Anhieb lief die Kiste wieder.

Performance

Klar startet der PC deutlich schnelle. Aber auch Suspend/Resume-Aktionen sind beschleunigt. Die Generierung der MSXFAQ über VBA-Skripte hat sich von 30 Minuten auf 14 Minuten mehr als halbiert. Aber auch der Start von Office Applikationen, Outlook etc. ist merklich flotter. Genauso die Arbeit mit dem alten Sharepoint Designer und dem umgang mit vielen Dateien in einem Verzeichnis. Hätte ich den Tausch doch schon früher gemacht, auch wenn die über 400€ für eine 1TB-SSD erst mal ausgegeben werden wollen. Aber ich bin sicher, dass ich die auch im nächsten Notebook weiter verwenden kann. Kapazität ist eben doch durch nichts zu ersetzen denn noch mehr Kapazität.

SSD und Exchange ?

SSDs werden zwar im Computerhandel für Endanwender verkauft und kleinere Festplatten sind ja doch relativ günstig und können dem ein oder anderen älterem System noch mal eine Lebensverlängerung einhauchen. Aber die extrem höhere IO-Leitung kann natürlich auch für Exchange und SQL-Datenbanken (z.B. Lync, SharePoint) etc. interessante Alternativen aufzeigen. SSDs sind schnell aber auch auch relativ teuer. Insbesondere wenn man sich im Bereich der "Enterprise SSDs" bewegt. Da gibt es durchaus unterschiede in der Qualität, Geschwindigkeit und damit auch im Preis. SSD ist nicht gleich SSD. Nahezu alle SSDs im Consumer-Bereich arbeiten mit MLC-Speicher, bei dem in der Regel 3-bit in einer Speicherstelle gespeichert werden während SLC-Speicher deutlich teurer ist. Das hat zudem Auswirkungen auf die Fehlerrate und Haltbarkeit, weswegen die SSD-Logik die Zugriffe immer neu verteilt, damit bestimmte Bereiche (z.B.: die MFT) vorschnell altern. So kostet eine Enterprise-SSD auch gerne mal das drei bis fünffache im Vergleich zu einer Consumer-SSD.

Nun betet Microsoft mit jeder Exchange Version davon, dass der Store noch weniger IOPS benötigt und alles weiter zugunsten von "wenig Disk-IO" optimiert wurde, so dass man gar keine superschnellen SCSI-Disks mehr braucht sondern sogar "langsamere" SATA-Disks reichen würden. Da ist sogar was dran, dass Exchange immer effektiver mit den Disks umgeht. Das ist sicher auch Office 365 geschuldet, wo Microsoft viele Server mit ganz viel Disks betreibt und das werden schon aus Kostengründen keine SSDs sein. Insofern muss man sich schon genau die Belastung der verschiedenen Disks anschauen. Ich könnte mit gut vorstellen, dass eine SSD vielleicht Sinn für temporäre Daten (HubTransport Queue Datenbank) oder Hochlastdatenbanken (z-B. Journalmails) macht. Das muss man aber sicherlich individuell beleuchten.

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